Jan Metzler: EU-Verordnung käme de facto einem Berufsverbot im Weinbau gleich

Rheinland-Pfälzische und Saarländische CDU-Bundestagsabgeordnete fordern Bundesregierung zum Handeln auf

 

RHEINLAND-PFALZ/ SAARLAND/ BERLIN. Der Weinbau in Deutschland ist in Gefahr, warnen die CDU-Bundestagsabgeordneten aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Hintergrund ist die geplante EU-Verordnung zum Verbot von Pflanzenschutzmitteln in bestimmten Gebieten. Würde diese nach jetzigem Verordnungsentwurf umgesetzt, käme das de facto einem Berufsverbot für viele konventionell als auch für biologisch arbeitende Winzerinnen und Winzer gleich. Denn weite Teile der rheinland-pfälzischen und saarländischen Rebflächen befinden sich in eben diesen Landschaftsschutzgebieten. Nicht zu vergessen: die Landwirte, die hier in ähnlicher Weise von einem Pflanzenschutzmittelverbot betroffen wären.

 

„Für einige Anbaugebiete und Betriebe wäre das ein Kahlschlag“, fassen Patrick Schnieder, MdB und Nadine Schön, MdB die Situation als Vorsitzende der CDU-Landesgruppen Rheinland-Pfalz und Saarland im Deutschen Bundestag zusammen.

 

Die Abgeordnetenkolleginnen und -kollegen der betroffenen Weinanbaugebiete Ahr, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz und Rheinhessen hatten in den gemeinsamen Landesgruppensitzungen immer wieder von ihren vielen Gesprächen vor Ort mit den Winzerinnen und Winzern und deren existenziellen Sorgen berichtet.

 

So auch der gelernte Winzer und rheinhessische Bundestagsabgeordnete Jan Metzler. „Das sind in Rheinhessen oftmals über Generationen geführte Traditionsbetriebe. Dahinter stehen Winzerfamilien, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz etwas aufgebaut haben“, zeigt sich Metzler aufgebracht und denkt noch weiter: „Es geht auch um Pensionen, Weinhotels, Vinotheken, Straußwirtschaften und nicht zuletzt auch um die Kerwekultur und Brauchtumspflege in unserer Heimat. Ohne den Weinbau würden ganze Tourismusregionen in Deutschland massiv an Attraktivität, Arbeitsplätzen und Wirtschaftskraft einbüßen. Von einer Landschaft, die nicht mehr bewirtschaftet würde, ganz zu schweigen.“

 

Gemeinsam haben sich die beiden Landesgruppen nun eindringlich in einem Schreiben an den Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gewandt. Darin fordern Sie ihn auf: „Setzen Sie sich für klare Anpassungen der geplanten EU-Pflanzenschutzmittelverordnung ein. Ein Berufsverbot muss ausgeschlossen und Planungssicherheit gegeben werden.“

 

Denn: Der Rebe ist es ohne Pflanzenschutz nicht möglich, sich vor Krankheitserregern zu schützen und gesund zu bleiben. Darüber hinaus ist eine pauschale Pflanzenschutzmittelreduktion aufgrund von Standort- und Wetterbedingungen schlicht nicht möglich, was auch für biologisch arbeitende Weinbaubetriebe gilt.

 

Gerade weil die Winzerinnern und Winzer in Deutschland eigeninitiativ bereits sehr viel tun um die Umwelt zu schützen, so beispielsweise die eingesetzte Menge an Pflanzenschutzmitteln nicht nur auf das minimal Nötigste zu reduzieren, sondern diese auch präzise aufzubringen, äußern die CDU-Abgeordneten aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland ihr völliges Unverständnis über die Pläne der EU und erwarten von Minister Özdemir: „Bekennen Sie sich zu den Winzerinnen und Winzern in Deutschland, machen Sie sich für sie stark und korrigieren Sie – gemeinsam mit Ihren Kollegen aus anderen europäischen Weinbaunationen – die Pläne der Europäischen Kommission.“