Metzler: De facto Berufsverbot für Weinbau abgewendet

EU-Pflanzenschutzverordnung vom Tisch // EU-Parlament stimmt dagegen

 

STRASSBURG/RHEINHESSEN. Das EU-Parlament hat den Vorschlag der Europäischen Kommission zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln abgelehnt. "Vernunft hat sich hier gegen Ideologie durchgesetzt", fasst Jan Metzler die Entscheidung in Straßburg zusammen.

 

Das EU-Parlament hat gegen die geplante EU-Pflanzenschutzverordnung (SUR) gestimmt. "Auch für Rheinhessen ist das eine sehr gute Nachricht", freut sich Jan Metzler. Denn pauschale Reduktionsverpflichtungen bis hin zu Pflanzenschutzmittel-Komplettverboten in bestimmten Gebieten hätten in Rheinhessen für viele Winzerinnen und Winzer zu einem de facto Berufsverbot geführt. Existenzen hätten auf dem Spiel gestanden. Auch die Landwirte wären massiv betroffen gewesen.

 

"Dass die geplante Verordnung jetzt schon vom Tisch ist, war alles andere als absehbar", weiß Metzler und zeigt sich erleichtert, dass es nun nicht mit den sogenannten Trilog-Verhandlungen weitergeht. Dort hätten die EU- Mitgliedsstaaten noch Einfluss auf die Verordnung nehmen können. Vorsorglich hatten Jan Metzler und seine Kolleginnen und Kollegen der CDU-Landesgruppen Rheinland-Pfalz und Saarland sich darum bereits vor einigen Wochen mit einem Brandbrief an Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir gewandt und Planungssicherheit für die Winzer und Landwirte gefordert.

 

Auch die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatte die drohende Gefahr zur Diskussion im Deutschen Bundestag gebracht und appelliert, den Fortbestand des deutschen Weinbaus zu schützen. Geärgert hatte Metzler sich, dass in der Debatte von Teilen der Kolleginnen und Kollegen der Ampelkoalition überhaupt nicht anerkannt wurde, wie weit die deutschen Winzerinnen und Winzer bereits in der Pflanzenschutzmittelreduktion vorangegangen sind. Eine nachhaltige Verwendung steht für den Berufsstand dabei gar nicht in Frage. Von einer ideologiegetriebenen Politik mit der Brechstange hält Metzler darum gar nichts: "Es geht nur mit den Winzern und Landwirten und nicht gegen sie. Das hat jetzt auch die Mehrheit der EU-Parlamentarier mit der Ablehnung der EU-Verordnung klargestellt. Naturschutz und Landbewirtschaftung funktionieren nur miteinander".