Metzler: Saatkrähenproblematik und keiner will zuständig sein

CDU/CSU-Antrag im Bundestag // Ampel sieht keine Handlungs-Notwendigkeit

 

BERLIN/ RHEINHESSEN. In dieser Woche hat der Deutsche Bundestag abschließend über den Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion „Bestandsregulierung der Saatkrähe ermöglichen“ beraten. Der Antrag wurde abgelehnt. Für den Bundestagsabgeordneten Jan Metzler ist das besonders mit Blick auf die Saatkrähenproblematik in Rheinhessen unverständlich.

 

Frühlingsanfang – für viele ein Grund zur Freude. Für so manchen beginnt aber genau jetzt der jährliche Albtraum. Die Brutsaison der Saatkrähen beginnt. Bedeutet für Anwohner: enormer Lärm in Wohngebieten und jede Menge Vogelkot. Für Landwirte: Fraßschäden und Ernteausfälle. „Wir reden hier nicht von ein, zwei Kommunen. Schornsheim, Bechtolsheim, Alzey, Wörrstadt, Ober-Flörsheim, um nur einige in Rheinhessen zu nennen, sind massiv betroffen“, weiß Jan Metzler. „Auch in vielen weiteren Regionen in Rheinland-Pfalz und deutschlandweit ist die Saatkrähe ein Riesenthema.“

 

Ein sogenanntes Vergrämen, also ein Stören oder Verscheuchen der Vögel, führt bis dato aber nicht zu einer Verringerung der Saatkrähenpopulation. Ganz im Gegenteil. Seit einigen Jahren ist Metzler darum nun schon in der Sache auf europäischer, Bundes- und Landesebene aktiv. „Die Zuständigkeit wird von A nach B geschoben. Keine politische Entscheiderebene nimmt sich hier ernsthaft der Problematik an“, ärgert sich Metzler. 

 

Darum jetzt der erneute Anlauf mit einem Antrag der CDU/CSU im Deutschen Bundestag. Darin fordern die Abgeordneten die Bundesregierung auf, sich erstens für eine Herabstufung des Schutzstatus der Saatkrähe einzusetzen, um eine Bestandsregulierung zu ermöglichen. Zweitens die Zulassung einer Bejagung der Saatkrähe unter bestimmten Bedingungen in besonders betroffenen Gebieten Deutschlands voranzutreiben, wie es bereits unter anderem in Schweden, Frankreich und der Slowakei der Fall ist. Und drittens eine Gesetzesänderung im Bundesnaturschutzgesetz auf den Weg zu bringen, die die Verlagerung von Brutkolonien der Saatkrähe, die sich in Wohngebieten und Siedlungsnähe befinden, ermöglicht.

 

Dass dieser Vorstoß zur Problemlösung nun mit den Stimmen der Ampel abgelehnt wurde, ist für Metzler absolut unverständlich: „Natürlich geht es darum, sich um den Artenschutz zu kümmern, aber gleichzeitig hat die Politik auch eine Verantwortung gegenüber der Bevölkerung.“