Ganz konkrete Hilfe hat CDU-Bundestagsabgeordneter Jan Metzler dem Niersteiner Bürgermeister Thomas Günther (CDU) zugesagt bei einem der größten und wichtigsten Projekte, das in den nächsten Jahren für Nierstein geplant ist: Die Ortsumgehung mit B 420-Anbindung. Unter Fachleuten gilt das ursprünglich mit 90 bis 95 Millionen Euro geplante Mammutprojekt als einziger Weg, um Nierstein dauerhaft entlasten zu können vom Verkehrslärm an der B9, die heute schon mit 25000 Fahrzeugen täglich kurz vor dem Kollaps steht. Eine Untertunnelung im Steinbruch würde zusätzlich 10 bis 15 Millionen Euro kosten.
Im Rahmen seines Antrittsbesuchs sicherte der CDU-Abgeordnete nun zu: „Ich werde mich in Berlin dafür einsetzen, dass die Umgehung auch 2015 im Prioritätenplan des Bundes, der nun fortgeschrieben wird, enthalten bleibt“. Metzler will hierzu in einem Brief an die neue Staatssekretärin im Bundes-Verkehrsministerium, Dorothee Bär, appellieren und die Dringlichkeit aufzeigen: „Das Projekt ist nicht nur für die Niersteiner von immenser Bedeutung, sondern auch für die ganze Region“. Metzler und Günther sind sich einig: Das vorgesehene Projekt darf nun nicht wieder von der Liste rutschen. Günter: „Wenn das geschieht, hinterlassen wir nachfolgenden Generationen ein Verkehrs-Chaos“.
Im Rahmen der Neuaufstellung des Bundesverkehrswegeplans muss nun wieder neu geprüft werden. Grund ist der Tunnel im Steinbruch, der in der ursprünglichen Planung so nicht im Konzept vorgesehen war. Umweltschützer hatten diesen Tunnel jedoch zur Bedingung gemacht, weil im Steinbruch seltene Uhus, Kolkraben und Ölkäfer leben. Der ursprüngliche Kostenrahmen kann wegen dieser Maßnahme nun nicht eingehalten werden.
Günther sagte, die Realisierung der Umgehung sei – auch wenn alles glatt laufe – frühestens in zehn Jahren möglich, weil die Planungen und der Bau dieses Mammutprojekts eben so viel Zeit brauchten. Trotzdem sei es wichtig, jetzt aktiv zu werden. Wie stark die Niersteiner sich durch den Verkehrslärm belästigt fühlen, verdeutlichte Günther dem Bundestagsabgeordneten auch an einer Umfrage, die vor zwei Jahren von Studierenden der Universität Mainz erhoben wurde: Demnach fühlten sich die Bürger nicht nur etwa vom Fluglärm, der derzeit stark diskutiert wird, gestört (Günther: „Diese Lärmquelle ist erst ganz hinten aufgetaucht“), sondern in erster Linie vom Straßenverkehr durch die B9.
Um sich ein vollständiges Bild zum Thema Lärm in Nierstein zu machen, besuchten Metzler und Günther auch die Fluglärm-Mess-Station, die in Höhe des Friedhofs aufgebaut war, wobei sie der Beigeordnete Egid Rüger und VG-Bürgermeister Michael Stork begleiteten.