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„Auch mit über 50 gehört man noch nicht zum alten Eisen.“ - Bundestagsabgeordneter Jan Metzler diskutiert mit CJD Worms Perspektive 50plus

„Wir gehören nicht zum alten Eisen!“, „Die Chefs werden sich noch um uns reißen!“, solche Sätze hat Bundestagsabgeordneter Jan Metzler auf dem großen Schild im Vermittlungszentrum Perspektive 50plus im CJD Worms in der Prinz Carl Anlage lesen können. Im Beschäftigungspakt West-Süd-West, der vom Bund und den jeweiligen Jobcentern finanziert wird, helfen Fachleute älteren, arbeitslosen Menschen dabei, wieder einen Job zu bekommen. Rund 40 Plätze stehen in zwei von derzeit 55 Vermittlungszentren in Rheinland-Pfalz im CJD Worms zur Verfügung. Wer teilnehmen darf, muss zuvor von dem JobCenter Worms vorgeschlagen worden sein. Die Betroffenen werden vom CJD weiter qualifiziert, erhalten Bewerbungstrainings und erfahren Rückhalt. Jan Metzler sprach zwei Stunden lang mit den Akteuren. Eine arbeitssuchende, gelernte Friseurin fasste zusammen: „Viele denken: wer über 50 ist und arbeitslos, der ist dumm, faul und will nicht mehr – aber das stimmt nicht: Wir können noch! Und wir wollen noch!“. Ob Raumpflegerin, Fußbodenleger oder Dachdecker – die Motivation ist offenbar groß. „Ich würde sehr gerne wieder in meinem Beruf arbeiten!“.

 

Diesen Satz hörte Jan Metzler, der mit jedem Einzelnen sprach, oft. Alle hatten trotzdem mit Rückschlägen klarkommen müssen beim Versuch, wieder einzusteigen. Eine Bäckereifachkraft beispielsweise berichtete, wie sie kurz vor Ende der Probezeit eine Kündigung erhalten und auch auf Rückfrage keine Antwort bekommen habe, aus welchem Grund. Ein Mann führte aus, sein Problem sei, immer nur Jobs von Zeitarbeitsfirmen zu finden. Gleichwohl konnten die Leiterin des Vermittlungszentrums, Gabriele Manns, und Vermittler-Coach Christan Tillenberg berichten, dass bei einem sehr hohen Anteil, bei mehr als zwei Dritteln der CJD-Vermittlungen, eine direkte Beschäftigung erreicht werde. Zwei CJD Vermittlungszentren gibt es in Worms. „Beide Zentren haben im letzten Jahr eine sehr erfolgreiche Vermittlungsquote von 38 Prozent erreicht, bezogen auf insgesamt 170 Teilnehmende“, informierte Manns. Metzler sagte, er habe in Gesprächen mit Betrieben und Firmen feststellen können, dass ein Umdenken stattfinde gegenüber älteren Arbeitssuchenden.

 

Die Teilnehmer hatten zur Vorbereitung auf das Treffen viele Zeitungsartikel über Jan Metzler zusammengetragen und als Wandcollage gestaltet. Dass es dem Abgeordneten gelang, jenseits dieser Zeitungs-Fakten auch einen guten persönlichen Draht zu den Betroffenen zu bekommen, zeigte sich darin, dass die Gruppe am Ende nicht nur lange applaudierte, sondern den Politiker auch bat, ihre „Jan-Metzler-Collage“ zu signieren.Viele weitere Themen diskutierten die Arbeitssuchenden mit Metzler, darunter Leiharbeit, Mindestlohn und den Trend zur Digitalisierung. Am eigenen Lebenslauf konnte der Abgeordnete zeigen, dass Qualifikation nicht nur auf schnurgeradem Weg erlangt werden kann.