Die eindrucksvolle und über 250 Jahre alte Seuffert-Orgel in der katholischen Kirche Mariä Himmelfahrt in Alsheim soll saniert werden. Erstmals stehen Bundesmittel für derartige Orgelsanierungen zur Verfügung. Deshalb macht Jan Metzler sich für den Alsheimer Förderantrag in Berlin bei Kulturstaatsministerin Grütters stark.
Die Alsheimer Seuffert-Orgel gilt als die besterhaltene Orgel ihrer Art im Bistum Mainz. Trotzdem ist sie inzwischen nicht mehr spielfähig und seit zwanzig Jahren verstummt. In Gottesdiensten oder gar für Konzerte ist sie nicht mehr in Gebrauch. Das soll sich nun ändern. Dabei ergibt sich eine einmalige Finanzierungschance, weiß Jan Metzler: „Erstmals wurde jetzt ein Bundesförderprogramm für sanierungsbedürftige, historische Orgeln aufgelegt.“ Darauf hat die Kirchengemeinde sich nun beworben.
Im Rahmen eines Vor-Ort-Termins mit Vertretern der Kirchengemeinde, des Kirchen-Verwaltungsrates und der Ortsgemeinde hat er die Orgel jüngst in Augenschein genommen. Es geht um viel Geld, wie Thomas Tetzlaff, der Projektbeauftragte der Kirchengemeinde, erläutert. Die Sanierungskosten werden auf rund 160.000 Euro geschätzt. Der Aufwand ist entsprechend groß, denn die Orgel muss komplett abgebaut, in Einzelteile zerlegt, aufwändig restauriert und anschließend wieder in der Kirche aufgebaut werden. Weil aber noch ein beträchtlicher Teil, ca. 85 Prozent des historischen Original-Materials erhalten ist, informiert Rudolf Ratheiser, ließe sich, so sagen Experten, sogar der Original-Klang von 1764 wiederherstellen. „Ein kulturelles Highlight für Rheinhessen“, ist man sich einig.
Zwar haben die Alsheimer schon vor Jahren begonnen, für die Sanierung Geld zu sammeln. Doch Eigenmittel und die in Aussicht gestellten Mittel des Bischöflichen Ordinariats, von Sponsoren und der Pfarrei reichen nicht. Es fehlen immer noch rund 70.000 Euro. Kirchengemeinde und Verwaltungsrat setzen daher große Hoffnung darauf, dass dieser Anteil nun vom Bund übernommen werden kann.
Metzler unterstützt den Förderantrag in Berlin: „Ich habe bereits mit Staatsministerin Grütters gesprochen“, erklärte Metzler bei dem Vor-Ort-Termin. Eindringlich hatte er ihr in einem zusätzlichen Schreiben dargelegt, dass die Alsheimer Seuffert-Orgel einen „beachtlichen Denkmalwert“ habe. Grütters zufolge findet die fachliche Bewertung des Antrags jetzt im Frühsommer statt. Die Entscheidung soll nach der Sommerpause getroffen werden.