Jan Metzler "Angriffe gegen Menschenwürde und demokratische Werte sind nicht hinnehmbar."

"Wer ein Kalifat errichten will, hat bei uns nichts verloren." // Metzler besorgt über Aufmärsche in Essen, Berlin und anderen Städten// "Brauchen klare Haltung der Zivilgesellschaft."

 

BERLIN. Mit Sorge und Entsetzen haben viele Menschen die Proteste am Wochenende in deutschen Städten verfolgt - so auch Jan Metzler. Unter dem Vorwand pro-palästinensischer Solidaritätsbekundungen kam es zu islamistischen Machtdemonstrationen, offenem Judenhass, zur Verherrlichung von Terror und islamischem Gottesstaat. Metzler ist entsetzt: "Was sich dort im öffentlichen Raum abgespielt hat, muss Konsequenzen haben."

 

Forderungen nach der Errichtung eines Kalifats, wehende IS-Flaggen auf offener Straße in deutschen Großstädten wie Berlin und Essen unter dem Zuspruch Tausender, das hat bundesweit für Empörung gesorgt. Jan Metzler zeigt sich erschüttert: "Für mich ist es unbegreiflich wie Menschen, die in Deutschland leben und alle Privilegien und Vorteile eines Rechtsstaats genießen, genau diese Freiheit missbrauchen, um den "Heiligen Krieg" und die Errichtung eines "Kalifats" auf deutschem Boden zu fordern. Das ist völliger Irrsinn."

 

Der Rechtsstaat wirke in den entscheidenden Momenten zu zögerlich. Warum nicht sofort eingegriffen wurde, sondern man die Täter zunächst unbehelligt gewähren ließ, ist für viele unverständlich. "Das Verwenden von Symbolen, die mit Terror, Tod und Leid verbunden sind, dürfen in Deutschland nicht geduldet werden", positioniert sich Metzler.

 

Unverständlich seien für ihn insbesondere jene Sympathisanten, die auf der Flucht vor Terror und Krieg zu uns geflohen sind, um genau diesen nun einzufordern. "Wer unsere Werte, unsere Gemeinschaft und das Fundament unseres freiheitlichen Staates nicht anerkennt, hat bei uns keinen Platz", unterstreicht Metzler und fordert dringend Konsequenzen.

 

"Unsere Akzeptanz muss deutlichere Grenzen haben. Wer Hass propagiert, verwirkt seinen eigenen Anspruch auf Toleranz. Ich bin nicht bereit in unserer Demokratie offene Bekundungen zu einem islamistischen Gottesstaat einfach so hinzunehmen." Als Zivilgesellschaft brauche es eine klare Haltung, ist Metzler überzeugt. Auch der Staat müsse in seiner Haltung klar sein und konsequenter auftreten: "Wir dürfen und können nicht tolerieren, dass Menschen in unserer Gemeinschaft, Hass und Gefahr ausgeliefert sind. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe ein kollektives Nein gegen jegliche Form der Menschenfeindlichkeit auszusprechen."