Delegationsreise stärkt deutsch-skandinavische Handels- und Technologiebeziehungen / Handelsdynamiken in Schweden und Finnland erkundet
BERLIN Der Bundestagsabgeordnete Jan Metzler hat bei einer Delegationsreise des Wirtschaftsausschusses nach Schweden und Finnland einen ganz besonderen Einblick in die Entwicklungen der beiden Länder erhalten: „Die Reise war eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Beziehungen zwischen Deutschland und den nordischen Ländern zu stärken und von ihren Erfahrungen zu lernen“, sagt Metzler.
Ein intensives Briefing hatte die Delegation in Schweden vorab durch den deutschen Botschafter, Dr. Joachim Bertele, erhalten. Deutschland gilt als einer der Haupt-Handelspartner Schwedens, gerade auch bei grünen Technologien. Bei der Deutsch-Schwedischen Handelskammer konnten sich die Politiker mit Experten und Unternehmern austauschen über Handelsbeziehungen, Fachkräftemangel und Energieversorgung. Ein spannender Punkt dabei: Schweden verfügt über einen diversifizierten Energiemix und hat auch während der Ukraine-Krise keine großen Energiekostensteigerungen. Bei Ericsson AB und Boliden AB konnten die Politiker herausragende Innovationen in Augenschein nehmen. Beispielsweise die "Digital Twins"-Technik. Mit deren Hilfe lassen sich virtuelle Modelle von Objekten oder Systemen erstellen, um diese zu optimieren, ohne sie real verändern zu müssen. Bei der schwedischen Raumfahrtbehörde gab die Generaldirektorin Anna Rathsman einen Überblick. Ihr war es wichtig, dass Doppelstrukturen in der EU-Raumfahrt vermieden werden.
Vorreiter in Digitalisierung
In Finnland wurde die Delegation vorab von Botschafter Konrad Arz über wichtige Entwicklungen in dem Land informiert. Bemerkenswerte sind unter anderem die rasanten Fortschritte in der Digitalisierung. Wie Dr. Jan Feller von der Deutsch-Finnischen Handelskammer darlegte, ist Deutschland ein Hauptexportmarkt für Finnland. Davon konnte sich die Delegation auch bei Unternehmen vor Ort einen Eindruck verschaffen – etwa bei Nokia. Das Unternehmen, das auch ein starkes Standbein in Deutschland hat, spielt demnach weltweit eine führende Rolle bei Forschung und Entwicklung intelligenter Netzwerke und Künstlicher Intelligenz. So liefert es Schlüsseltechnik für den DE-CIX in Frankfurt, einen der weltweit größten Internetknotenpunkte. Und es koordiniert die Forschungsinitiative 6G-ANNA zur Entwicklung der nächsten Mobilfunk-Generation. In der Batterie-Recyclingfabrik von Fortum erfuhr die Delegation, dass Finnland auch ein wichtiger Rohstofflieferant für die europäische Batterieindustrie ist, denn es verfügt über alle nötigen Materialien direkt im eigenen Land. Beim Besuch der Meyer Werft in Turku, wo das größte Kreuzfahrtschiff der Welt gebaut wird, sprach sich Geschäftsführer Tim Meyer für eine EU-weite Finanzierung und Industriepolitik im Schiffbau aus.
Für Jan Metzler hat die Reise gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit mit den nordischen Partnern ist: „Schweden und Finnland sind führend in vielen Bereichen, von denen Deutschland profitieren kann.“
BILDINFO
Die Delegation des Wirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestages mit MdB Jan Metzler (5.v.li.) zu Gast im Schwedischen Riksdagshuset ("Reichstagshaus"). Foto: Wirtschaftsausschuss / Metzler