Jan Metzler MdB spricht mit DRK-Krankenhaus Geschäftsführung in Alzey über Maßnahmen zum Fachkräftemangel in der Pflege.
Das DRK-Krankenhaus in Alzey besteht seit über 100 Jahren und gehört zu den beliebtesten akademischen Lehrkrankenhäusern in Deutschland. Trotzdem bleibt auch diese Einrichtung nicht verschont vom bundesweiten Mangel an Fachkräften in der Pflege. Aus Alzey kommt in diesen Tagen die Warnung: „Die Lage spitzt sich zu!“. Was sich dagegen tun lässt, darüber hat der Bundestagsabgeordnete Jan Metzler gesprochen mit dem kaufmännischen Direktor Michael Nordhoff, der Pflegedirektorin Astrid Breitmann und dem Ärztlichen Direktor Dr. Alexander Frohmajer.
Aus dem DRK-Krankenhaus Alzey heißt es: „Unser Haus unterliegt enormem Druck“. Der Deutsche Pflegerat beispielsweise rechnet bundesweit bis zum Jahr 2030 mit 300.000 fehlenden Pflegekräften. Eine wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung im Landkreis könne nicht automatisch als gegeben angesehen werden. „Die Veränderungen der Kliniklandschaft in den nächsten Jahren werden massiv sein und sind in ihre Komplexität für niemanden abschätzbar“, sagen Nordhoff, Breitmann und Dr. Frohmajer.
Allerdings arbeitet man in Alzey hart daran, dass die gute Versorgungslage erhalten bleibt. So werden beispielsweise qualifizierte Pflegekräfte auch aus dem Nicht-EU-Ausland angeworben. Eine eigens auf diese Vermittlung spezialisierte Agentur hilft dabei. „Auf dem hiesigen Arbeitsmarkt lassen sich nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte finden“, erklärt Nordhoff. Sechs Krankenschwestern und -pfleger, die aus den Philippinen stammen und angeworben wurden, arbeiten bereits im Alzeyer DRK-Krankenhaus. Zwei Pflegekräfte aus den Philippinen sollen noch in diesem Jahr kommen und weitere fünf im neuen Jahr. Sie sollen die insgesamt rund 400 Mitarbeiter verstärken, von denen etwa 80 in der Pflege arbeiten. „Unsere Erfahrungen mit Pflegekräften aus dem Nicht-EU-Ausland sind durchweg gut!“, lobt Nordhoff. Die Mitarbeiter seien qualifiziert, motiviert und sie seien bereit, sich zu integrierten. „Allerdings gibt es erhebliche bürokratische Hürden“. Das beginnt demnach bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse und setzt sich beim Erwerb sprachlicher Qualifikationen fort. „Ganz schwierig wird es, wenn es kurzfristig neue Auflagen gibt.“ Dann entstehe bei der Nachqualifizierung ein Wettlauf gegen die Zeit – solange das Visum noch gültig ist. Um zu verhindern, dass angeworbene Fachkräfte wieder zurück müssen, habe das DRK-Krankenhaus sogar selbst schon ein Curriculum zur Prüfungsvorbereitung erstellt (Nordhoff: Ein immenser Aufwand!). Hier sei ein lösungsorientierter Weg nötig. „Wir wollen Fachmigration fördern“. Das hätten noch nicht alle Behörden gelernt.
Metzler versprach, dass er die Hinweise aus Alzey in die entsprechenden Gremien in Berlin tragen werde. Zugleich informierte er über den aktuellen Stand der schon bestehenden Gesetzes-Vorhaben. Ein positiver Effekt wird vom Fachkräfteeinwanderungsgesetz erwartet, das im Juni von der Bundesregierung beschlossen wurde und nun am 1. März in Kraft tritt. Es soll Arbeitnehmern aus Nicht-EU-Staaten den Weg nach Deutschland ebnen, unter anderem durch schnellere Visa, bessere Möglichkeiten zum Spracherwerb und erleichterte Anerkennung ausländischer Qualifikationen.
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lxbfYeaa (Donnerstag, 03 Oktober 2024 02:48)
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