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MdB Jan Metzler: Keine Warnhinweise auf Weinflaschen

"Warnhinweise auf Flaschen lehne ich seit jeher strikt ab" sagt Jan Metzler. Genau dies aber hatte die EU jüngst vorgesehen. Inzwischen ist der Vorstoß zwar gekippt, aber ganz vom Tisch ist er noch nicht - es soll Änderungen geben.

 

Metzler kann den Ärger der Winzer über das EU-Vorhaben nachvollziehen. Er ist selbst gelernter Winzer und auf einem Weingut aufgewachsen. Er will einen Image-Schaden für das Produkt verhindern und sieht dessen Wertschätzung in Gefahr: "Wein stellt gerade bei uns in Rheinhessen ein über zwei Jahrtausende hinweg gepflegtes Brauchtum dar", sagt er. "Das kann man nicht einfach auf den Alkoholgehalt reduzieren". In den Blick nimmt der Abgeordnete dabei die ursprünglich vorgesehenen Etiketten, mit denen die EU vor Krebserkrankungen durch Alkoholkonsum warnen wollte. Für ihn ist das zu kurz gedacht: "Die EU ist im Irrglauben, wenn sie annimmt, dass durch solche Überreglementierungen der Alkoholkonsum zurückgeht". Das komme einer Bevormundung der Verbraucher gleich. Ein zusätzliches Etikett auf einer Weinflasche helfe nicht, sondern stelle die Konsumenten nur als unmündige Verbraucher dar. "Wein ist in erster Linie Genussmittel, kein Rauschmittel", sagt Metzler.

 

Eigenverantwortung durch Aufklärung


Die Aufklärung müsse daher an einer ganz anderen Stelle ansetzen: "Wir müssen vielmehr zwischen Alkoholkonsum und Alkoholmissbrauch unterscheiden", sagt der Abgeordnete. "Und wir müssen die Ursachen für Alkoholmissbrauch bekämpfen." Dazu gehöre beispielsweise auch, dass der Jugendschutz eingehalten werde. Metzlers Credo lautet: "Auf die Eigenverantwortung der Verbraucher setzen, statt deren Selbstbestimmung einzuschränken!"

 

Inzwischen gehen die EU-Überlegungen tatsächlich in diese Richtung. Statt einer Warnung soll nun eher ein Aufruf zu einem moderaten und verantwortungsvollen Alkoholkonsum aufs Etikett. Ein konkreter Vorschlag dazu soll von der EU bis Ende 2023 vorliegen. Metzler ist dabei vor allem eins wichtig: "Der Weinbau darf dadurch nicht unter Druck geraten - denn unsere Weine sind Kulturgut".