Auf fünf Worte zusammenfassen lässt sich Julia Klöckners wichtigste Botschaft in Alzey, wohin der Bundestagsabgeordnete Jan Metzler die Bundeslandwirtschaftsministerin eingeladen hat: Regionale Lebensmittel sind mehr wert! In Deutschland dürfe nicht das „Grundgefühl für Landwirtschaft verloren gehen“, sagte Klöckner, auch wenn es weniger Höfe gibt als einst. Metzler, seines Zeichens selbst gelernter Winzer, unterstreicht dies: „Wir müssen der Arbeit unserer Landwirte an vielen Stellen wieder mehr Wertschätzung entgegenbringen!“ Für Metzler und Klöckner ist dabei klar: „Dazu gehört auch, dass die Produkte fair bezahlt werden." Wie beide darlegen, dienen regionale Produkte mit kurzen Wegen auch dem Klimaschutz, weil dann der CO2-Ausstoß sinkt. Klimaschutz dürfe jedoch nicht gegen, sondern müsse mit der Wirtschaft und Landwirtschaft vorangebracht werden. „Nachhaltigkeit muss mit fairem Wettbewerb verbunden sein“, sagen Klöckner und Metzler.
Mit Blick auf den „Ernährungsreport 2021“ – einer Studie, in der Jahr für Jahr 1000 Verbraucherinnen und Verbrauchern im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) befragt werden, sagt Klöckner: „Bewusster einkaufen, regionale Erzeuger unterstützen und dabei etwas für den Klimaschutz tun: Das ist für viele wichtiger geworden“. Die Regionalität der Produkte ist Verbraucherinnen und Verbrauchern bei der Auswahl der Lebensmittel mit 82 Prozent demnach unverändert wichtig. Metzler und Klöckner freuen sich über diese Entwicklung. Sie machen aber darauf aufmerksam, dass immer noch eine Divergenz besteht zwischen dem, was sich Verbraucher als Ziel setzen – und wie sie dann an der Kasse entscheiden. Eine internationale McKinsey-Studie hat dies Anfang des Jahres für Deutschland so zusammengefasst: Zwar wollen mehr als die Hälfte der Befragten hierzulande 2021 auf Nachhaltigkeit achten. Ein Drittel der Befragten wollen dennoch beim Lebensmitteleinkauf auf den Preis schauen und sparen.
Klöckner warb nicht nur für einen bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln beim Einkauf, sondern auch beim Verbrauch: „Vieles, was noch genießbar ist, landet im Müll, vor allem Obst, Gemüse und Brot.“ Rund zwölf Millionen Tonnen werden laut UNO allein in Deutschland jährlich verschwendet. 75 Kilogramm im Jahr pro Kopf. Das BMEL prämiert deshalb im Wettbewerb „Zu gut für die Tonne“ jedes Jahr die besten Ideen, die der Verschwendung einen Riegel vorschieben. Klöckner stellte die Aktion auch in Alzey kurz vor. Metzler wirbt in Rheinhessen ebenfalls regelmäßig dafür und ruft zur Teilnahme auf. „Regionale, hochwertige Produkte und die Pflege unserer einzigartigen Kulturlandschaft sind ohne unsere Landwirtinnen und Landwirte nicht denkbar“, fasste Metzler zusammen. „Wir müssen weiter alles daranzusetzen, um das Verständnis für die Branche zu erhöhen.“ Metzler dankte Klöckner und den Gästen für die engagierte Diskussion.
Foto: MdB Jan Metzler und Ministerin Julia Klöckner: Mehr Wertschätzung für Landwirte! Foto: Marie Eckel